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- Abhishek Mishra, Lob K Prabha, Rubal Singla, Gurjeet Kaur, Amit Raj Sharma, Rupa Joshi, Benjamin Suroy, Bikash Medhi*
Autismus-Spektrum-Störungen (ASDs) sind multifaktorieller Natur und umfassen sowohl genetische als auch Umweltfaktoren. Die zunehmenden Beweise befürworten eine wichtige Rolle der Epigenetik in der ASD-Ätiologie. Eine der häufigsten Formen epigenetischer Veränderungen, die bei neurologischen Entwicklungsstörungen beobachtet werden, ist das Imprinting, das durch entwicklungs- und gewebespezifische Mechanismen streng reguliert wird. Interessanterweise wurde bei vielen dieser Störungen, die autismusähnliche Phänotypen in unterschiedlichem Ausmaß aufweisen, eine Beteiligung des Chromosomsegments 15q11–q13 festgestellt. Zahlreiche Studien zeigen das Auftreten von ASD in Gegenwart von Chromosomenanomalien, die hauptsächlich in der Region Chr15q11–q13 lokalisiert sind. Mehrere plausible Kandidatengene, die mit ASD assoziiert sind, befinden sich in diesem chromosomalen Segment, einschließlich Gamma-Aminobuttersäure A (GABAA) Rezeptorgene GABRB3, GABRA5 und GABRG3, UBE3A, ATP 10A, MKRN3, ZNF, MAGEL2, Necdin (NDN), und SNRPN. Das Hauptziel dieser Übersichtsarbeit ist es, den Beitrag epigenetischer Modulationen im Chromosom 15q11–q13-Segment zur genetischen Ätiologie und Pathophysiologie von ASD hervorzuheben. Die vorliegende Übersicht berichtet über die Anomalien der epigenetischen Regulation von Genen und genomischen Regionen auf Chromosom 15 in Bezug auf entweder syndromale (15q11–q13 mütterliche Duplikation) oder nicht-syndromale Formen von ASD. Darüber hinaus zeigen die in diesem Artikel besprochenen Studien Zustände, bei denen sich epigenetische Dysregulation als pathologischer Faktor für die Entwicklung von ASS herausgestellt hat, wodurch eine Rolle der Epigenetik in den multifaktoriellen Ätiologien von ASS unterstützt wird. Auf der Grundlage der bisher gefundenen Beweise betonen wir außerdem nachdrücklich die Notwendigkeit, zukünftige therapeutische Strategien sowie Screening-Verfahren für ASD zu entwickeln, die auf Mechanismen abzielen, die Gene betreffen, die sich auf dem chromosomalen Segment 15q11–q13 befinden.